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10. Grundwasser
 

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10. Problematik Grundwasser

Ergänzende Informationen
   

Die Flut 2002 hatte drei Phasen, Hochwasser der Flüsse und Flutgräben, Hochwasser der Elbe und extremer Anstieg des Grundwassers. Unmittelbar nach dem Scheitel des Elbhochwasser und damit des maximalen Wasserstandes im Altelbarm, stiegt der Grundwasserspiegel extrem an. Vor dem zu zeitigen Abpumpen wurde gewarnt, um Gebäudeschäden zu verhindern, da das Grundwasser mit großem Druck gegen die Fundamente der Gebäude drückte. Bei Gebäuden mit Weißer Wanne kann das Grundwasser nicht durch die Wände eindringen, allerdings ist hier die Gefahr von Schäden durch den Grundwasserdruck besonders groß. Maßnahmen wie z.B. das gezielte Fluten der Keller waren erforderlich. Bei einigen Objekte erübrigte sich dies, weil das Elbwasser bei seiner Nord-Süd-Ausbreitung bereits in die Keller und Tiefgaragen eingedrungen war. Bei diesen Gebäuden war besondere Vorsicht beim Abpumpen geboten. Einerseits waren die Mieter natürlich an einem schnellen Abpumpen interessiert, weil sich die Haustechnik im Keller befindet, andererseits galt es das Gebäude zu schützen.

 

Nach der Flut 2002 wurden die Phasen in der Darstellung voneinander abgegrenzt. Bei der Flut 2013 wurde deutlich, dass der Grundwasseranstieg parallel zum Anstieg in der Elbe erfolgt und nicht erst danach.

In Laubegast gibt es im Bereich zwischen Leubener Straße und Berchtesgadner Straße viele Senken. Straßen wurden vor mehr als hundert Jahren mittels Aufschüttungen gebaut. Die Gebäude stehen allerdings oft auf dem ursprünglichen Nivea, also in den  heutigen Senken.

So konnte man 2013 beobachten, dass in diesen Senken Wasseransammlungen entstanden, obwohl das Elbwasser noch weit entfernt war und bei der Flut 2013 z.T. auch diese Bereiche nicht erreichte. Gut konnte man das im Geviert zwischen Donath- und Salzburger Str. sowie Steirischer- und Hallstädter Straße beobachten.

 

Zur gleichen Zeit zeigte die Grundwassermessstelle Donathstraße keine wesentliche Veränderung an.

Der Hinweis auf dieses Problem fand bisher allerdings keine Beachtung.

 

Auch 2002 konnte man das Eindringen des Grundwassers beobachten bevor die Elbe die Senken überflutete. Allerding waren die Einwohner mit der Situation völlig überfordert und hatten keine Zeit sich mit derartigen Details zu beschäftigen.

Auf den Karten des Themenstadtplan kann man dies gut erkennen. Auf der Internetseite Themenstadtplan können die Karten überlagert und weitere Karten hinzugeschaltet werden.

 

     

Themenstadtplan, Hochwasser Hochwasserereignisse, Grundwasserflurabstände - Hochwasser 2013, Stand 18.06.2021

Themenstadtplan, Hochwasser Hochwasserereignisse, 2013 HochwasserStand 18.06.2021

 

 

Die Mittel für Erweiterte Grundlagenermittlung Stromelbe (Z1) wurden nunmehr, wie bereits erwähnt, im Jahr 2021 genehmigt. Im Mittelpunkt soll eine machbare, zurückgesetzte Hochwasserschutzlinie stehen. In diesem Zusammenhang sollte auch die Wechselwirkung zwischen Hochwasserschutz und Grundwasser untersucht werden. Sicher ist allerdings, das Grundwasser wird auch nach Errichtung der oberirdischen Anlagen von Z1 in die Keller eindringen und weiterhin haustechnische Anlagen beschädigen oder zerstören.

 


 

Das Umweltamt erklärt zur Problematik Grundwasser am 11.01.2022:

Untersuchungen dazu sind bereits Bestandteil der Aufgabenstellung für die erweiterte Grundlagenermittlung. In den nachfolgenden Planungsschritten werden die Ergebnisse dann weiter konkretisiert, einschließlich der Überlegungen zu erforderlichen Schutz- und Ausgleichsmaßnahmen.

 

Entsprechende Karten, die die Wechselwirkung zwischen Oberflächenwasser und Grundwasser darstellen, gibt es bereits. Sie sind bei den Hochwasserereignissen der Elbe von 2002, 2006 und 2013 erstellt und im Themenstadtplan unter der Rubrik Umwelt --> Hochwasser --> Hochwasserereignisse mit ausführlichen Erläuterungen veröffentlicht. Sie können insbesondere zur Beurteilung der potentiellen Gefährdung herangezogen werden. Jedes Hochwasser wirkt sich im Untergrund unterschiedlich aus. Die konkrete Entwicklung der Grundwasserstände im Hochwasserfall hängt nicht nur vom Wasserstand der Elbe, sondern auch von vielen weiteren Faktoren wie zum Beispiel der Vorsättigung des Bodens, dem Grundwasserniveau zu Beginn des Hochwassers, der Länge des Hochwasserscheitels und weiteren Einflussgrößen ab.  Bei Hochwasser der Elbe werden an den automatischen Grundwassermessstellen mehrmals täglich die Grundwasserstände bestimmt und im Internet veröffentlicht. Die regelmäßige Verarbeitung dieser Informationen zu flächenhaften Grundwasserstandskarten ist vorgesehen

 

Eine weitere Verdichtung des Messnetzes ist fachlich nicht erforderlich und wird gegenwärtig nicht beabsichtigt. Sofern es für die Beurteilung der Gesamtsituation erforderlich ist, können im Einzelfall weitere Messstellen vor Ort per Hand betrieben werden, um eine ausreichende Dichte der Informationen sicherzustellen und die vorgenannten Karten regelmäßig aktualisieren zu können. Eine quartiers- oder objektgenaue Erfassung der Grundwasserstände durch die Landeshauptstadt ist nicht vorgesehen. Bei besonders gefährdeten Objekten liegt die Verantwortung für die Überwachung des Grundwasserstandes im Rahmen der Eigenvorsorge beim Objekteigentümer.

 

   
Weiter zu: 11. Hochwasserschadensbeseitigung Wehlener Straße - Österreicher Straße (Osttangente)  
   

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Letzte Änderung:  20. Oktober 2024

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