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Zwei
Wochen im August 2002 die Laubegast und seine Bewohner veränderten... |
Die Flutchronik erhielt eine eigene Seite.
Die Ursachen liegen in der Länge dieses Teils, aber auch im Inhalt. Es ist
nicht nur eine sachliche Darstellung von Fakten, sondern eher ein
Situationsbericht. Hinweise, Korrekturen und Ergänzungen sind willkommen.
Auch Links zu anderen Berichten aus Laubegast sind möglich, allerdings
sollten diese Seiten langfristig bestehen bleiben. |
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Ein gutes Spiegelbild für die Situation in
Dresden während der Flut sind die Netzpläne (Interims-Netze siehe linke
Seite) der Dresdner Verkehrsbetriebe
AG. Man sieht die Bemühungen der DVB, die Anbindung aller Stadtteile
schnellstmöglich wieder herzustellen. Für Laubegast, insbesondere die
Buslinie 86, ist anzumerken, dass die Zielstellung oft nicht realisierbar
war. Ursachen waren Müllberge welche die Straßen blockierten und vor allem
Straßeneinbrüche. Operative Änderungen waren somit, insbesondere an den
ersten Tage nach der Flut, die Regel. |
Bilder |
Pegel |
Pegel bezogen auf NN |
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Tag |
Ereignisse |
11.08.2002 Sonntag
Laubegaster Ufer |
- Pegel Dresden 6:00 Uhr 5,58 m, 20:00 Uhr 5,48 m
- Der private Wetterdienst von Jörg Kachelmann kündigt
Regenmengen von 100mm/m² in 24h für Sachsen an. Der Deutsche Wetterdienst gibt gegen 23:00
Uhr eine Unwetterwarung heraus, man geht von Regenmengen von bis zu 40
mm/m² aus. Das Tief Ilse, das sich über dem Golf von Genua mit
Wasser vollgesogen hat, zieht an den Alpen vorbei und bewegt sich in
Richtung Erzgebirge. Beginn des Regens in Dresden am
Abend.
- Schreckliche Bilder aus Italien vor Augen stellen
sich viele die Frage, welche Folgen haben 100mm/m², aber es kam
schlimmer.
- Zinnwald-Georgenfeld: 12.08.2002, 7:00 Uhr bis
13.08.2002, 7:00 Uhr: 312 mm/m²
- Zinnwald-Georgenfeld: 11.08.2002 bis 13.08.2002: 500
mm/m²
- Dresden-Klotzsche: vom 11.8., 20:00 bis 12.8., 20:00
Uhr: 127mm/mm²
- Dresden-Klotzsche: vom 12.8., 20:00 bis 13.8., 20:00
Uhr: 56 mm/m², Summe: 183 mm/m²
- Zusätzlich eine extreme Flutwelle von der Moldau.
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12.08.2002 Montag
Flutgraben am Fußweg nach Tolkewitz |
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Quelle:
Wetter-Online.de
- Pegel Dresden 6:00 Uhr 5,25 m
- In den frühen Morgenstunden setzt Starkregen ein.
- Gegen 16:30 Uhr, Salzburger Straße, Flutgraben bis zum
Rand gefüllt.
- Flächen am Flutgraben teilweise geflutet, Rasenplatz
Dresden 06 Laubegast unter Wasser
- Wasseransammlung auf der Leubener Straße zwischen
Pfennigfuchser und Friedhof Leuben, mit Risiko befahrbar.
- Laubegaster Ufer, Wasser wird aus den Schleusen
gedrückt, Straße aber frei.
- Radweg über den Lockwitzbach ist durch die Elbe überflute.
- Gegen 18:00 Uhr: Überflutung der Salzburger Straße
zwischen Flutgraben und Dobritz, Sperrung in der Nacht.
- Bus Linie 86 eingestellt.
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13.08.2002 Dienstag
Rudolf-Zwintscher-Straße |
- Pegel Dresden 4:00 Uhr 6,65 m
- Die Moldau hat in Prag einen Durchfluß
von mehr als 3000m3/s (mehr als das 20ig-fache des Normalen),
Tendenz steigend. Wieder die Frage, was bedeutet das für Laubegast?
- Gesperrt: Salzburger Straße, Fußweg nach Tolkewitz
- Gegen 7:00 Uhr Laubegaster Ufer stellenweise
überflutet, Wasser erreicht die Schwelle vor der Eingangstür Bäckerei
Siemank
- Verkehrchaos auf der Pirnaer Landstraße in Leuben, in
Richtung Innenstadt geht nichts mehr, Laubegast problemlos passierbar.
- Seevorstadt Ost, Gebiet Wiener Platz/Prager sowie
östlich des Postplatzes durch Weißeritz geflutet, Straßenbahn Linie 4
gestört, verkehrt unregelmäßig mit veränderter Streckenführung, Linie 6
endet in Laubegast.
- Lockwitzbach und Flutgraben verlassen ihr Bett. Das
Wasser strömt durch Leuben in Richtung Elbarm. Das Rathaus Leuben steht
an einer "Wasserstraße". Kreuzung Pirnaer Landstraße/Leubener Straße nicht
mehr passierbar. Der rechtselbige Teil von Dresden und Heidenau wurde
durch Flüsse und Bäche in Teile zerschnitten, der Straßenverkehr ist in
weiten Gebieten nicht mehr möglich.
- Stromausfälle im Bereich Leubener Straße
- Die Elbe steht am Abend in Höhe Haustür Bäckerei
Siemank, erste Sicherungsmaßnahmen sind realisiert.
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14.08.2002 Mittwoch
Laubegaster Ufer / Altlaubegast
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- Pegel Dresden 7:00 Uhr 6,92 m, 21:00 Uhr 7,05 m
- In der Nacht floss die Moldau mit
5000m3/s durch Prag. Prognose Usti: 12,5m.
- Laubegaster Ufer zu großen Teilen überflutet,
Sicherungsmaßnahmen mit Sandsäcken sind angelaufen, Schutzwand am
Fährgarten aus Zaun, Folie und Sandsäcken errichtet. Sandsäcke am
"Gerücht".
- Einsatzzentren sind am Toom Baumarkt und am
Kronstädter Platzt. Mit LKW werden große Mengen Sand
herangefahren und in Sandsäcke abgefüllt. Jugendliche aller politischen
Strömungen und Bereitschaftspolizei arbeiten gemeinsam und friedlich
nebeneinander. Während die Bewohner zwischen Elbe und Österreicher
Straße
um ihre Wohnungen und die Sicherung des Eigentums kämpfen, bewegt den
Rest der Laubegaster die Frage, was mache ich mit dem Auto?
"Polizeiempfehlung": Sofort weg fahren, auf den Berg!
- Am Abend hat sich die Situation an der Salzburger
Straße leicht entspannt. Die Straße ist gesperrt aber für hohe Fahrzeuge
passierbar. Ebenso die Leubener Straße. Die Sperrung beachtet niemand,
kaum noch Wasser, aber Straßenschäden.
- Die Laubegaster entdecken ihre Fahrräder. Regelmäßige
Rundfahrten zur Elbe und den "Schnittstellen" nach Außen werden per
Fahrrad absolviert.
- Weitere Stromabschaltungen.
- Die Angaben zum Maximalpegel bewegen sich je nach
Quelle zwischen 9,00 und 10,00m. Was bedeutet dies? Die 8,17m-Linie
(HQ100) liegt zum Teil südlich der Österreicher Straße. Frühere
Berechnungen ergaben eine Überflutung der Kreuzung Salzburger
Straße/Steirische Straße bei etwa 9,30m! Für viel beginnt eine Zeit
zwischen Hoffen und Bangen. Der Gedanke Laubegast könnte zu weiten
Teilen überflutet werden, wird immer noch bei weg geschoben.
- Gegen 22:00 Uhr beobachten Polizei und Dispatcher der
Verkehrsbetriebe die Situation an der Flutgrabenbrücke Wehlener Straße.
Die Sperrung der Brücke und die Einstellung des Straßenbahnverkehrs erfolgen in der
Nacht.
- Es wird ruhig in weiten Teilen von Laubegast, kaum
noch Verkehr. Hektische Betriebsamkeit in Elbnähe, hier ist die
Evakuierung angeordnet. Hubschrauber fliegen ständig, Sondersignale in
der Ferne.
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15.08.2002 Donnerstag
Alttolkewitz |
- Pegel Dresden 6:00 Uhr 7,55 m, 20:00 Uhr 8,48 m,
24:00 Uhr 8,65 m
- Mit dem Morgennebel legt sich ein unangenehmer,
undefinierbarer Geruch über Laubegast.
- Laubegast wird nun von der Elbseite langsam zur
Insel. Nur noch die mit Sandsäcken gesicherte und eigentlich gesperrt Leubener Straße steht zur Verfügung. Am Morgen ist die Salzburger Straße
kurzzeitig fast wasserfrei! Kleinzschachwitzer Ufer, östlich der
Lockwitzbachbrücke, Wehlener Straße und auch schon ein Teil "Alttolkewitz" sind überflutet.
- Gegen Mittag erreicht die Elbe die Sudetenstraße.
- Das Hauptverkehrsmittel ist nun das Fahrrad.
- Die Lebensmittelgeschäfte werden leer gekauft.
Besonders gefragt sind Brot und Getränke.
- Die Evakuierungsgebiete werden mit Orientierung an
der alten HQ-100-Linie erweitert.
- Gegen 17:00 Uhr informiert ein Lautsprecherwagen auch
die Bewohner im Bereich. Steirische Straße, dass die Leubener Straße nur
noch kurze Zeit passierbar ist. Es ist die letzte Chance Laubegast mit
Fahrzeugen zu verlassen.
- Laubegast soll verlassen werden, eine Rückkehr wird
durch die Polizei nicht gestattet!
- In den Abendstunden erreicht die Elbe die
Österreicher
Straße.
- Wasser dringt nun auch in den letzten Gebieten von
Laubegast in die Keller ein. Die Annahme, es ist rückstauendes Abwasser,
erweist sich schnell als falsch. Das Wasser kommt durch viele Fugen. Es
handelt sich um Grundwasser! Versuche mit Verbau und Sandsäcken die Lage
in den Griff zu bekommen müssen in den späten Abendstunden aufgegeben
werden. Nachts fahren LKW mit Sandsäcken vor. Die Frage ist was kann man
tun. Innerhalb der Gebäude ist die Lage aussichtslos. Um alle
Kellerfenster und Haustüren gegen eindringendes Elbwasser zu sichern, sind
es zu wenig Sandsäcke.
- Nachts totale Stille, keine Geräusche von Tieren nur
gluckerndes Wasser. Hin und wieder Sondersignale oder der Lärm der
Hubschrauber.
- Das Positive des Tages: Hausgemeinschaften haben
sich wiedergefunden. Überall diskutieren die Bewohner vor und in den Häusern
miteinander. Nachts werden Wachen und regelmäßige Rundgänge zur Abwehr
eventueller Gefahren durchgeführt.
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16.08.2002 Freitag
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- Pegel Dresden 6:00 Uhr 8,88 m, 20:00 Uhr 9,29 m,
24:00 Uhr 9,38 m
- Mit dem Sonnenaufgang bricht der Hubschrauberlärm
über Laubegast herein. Alle verfügbaren Hubschrauber scheinen über
Laubegast zu fliegen. Rettungshubschrauber und Hubschrauber der Medien.
Kamerateams vieler Sender sind in Laubegast unterwegs.
- Die Elbe steht gegen 6:00 Uhr in Höhe
Burgenlandstraße.
- Im Keller ist ein Wasserstand von ca. 50 cm erreicht.
Das Wasser steht kurz unter der Hausverteilung. Der Strom wurde in
einigen Häusern nicht abgeschaltet. Versuche die Abschaltung zu
veranlassen bleiben erfolglos. Was wird passieren? Irgendwann in den
nächsten Stunden wird das Wasser die Verteilung erreichen, nach einer
"Kochphase" wird ein Kurzschluss den Spuk beenden. Die Anlage ist dann
deformiert, völlig unter Wasser und zerstört. Zu diesem Zeitpunkt wird
auch die Kesselanlage vernichtet sein.
- An diesem Morgen ist allen klar, Laubegast ist eine
Insel, der größte Teil wird überflutet. Die Frage ist nicht ob, sondern
wann die Häuser im Wasser stehen.
- Da das Verlassen von Laubegast immer schwieriger
wurde, war es an diesem Morgen an der Zeit die Frage zu beantworten, ist
es richtig in Laubegast zu bleiben oder sinnvoll Laubegast zu verlassen.
Da nicht klar war, wann eine Rückkehr möglich ist, fiel die Entscheidung
schwer.
- Gegen 9:00 Uhr befand sich am Baumarkt Toom ein
Evakuierungspunkt. Der Transport erfolgte mit Polizei-LKW,
Booten und Schwimmpanzern zum Teil mit angehängten Schlauchbooten. Bei
der Rückfahrt nach Laubegast wurden Hilfskräfte und Spezialgerät nach
Laubegast gebracht. Die Warteschlange war ca. 50m lang, Tendenz
steigend. Wer über die Leubener Str. zu diesem Punkt wollte, musste
bereits durch das Wasser gehen. Die Großglockner Straße war ein Fluss. Im Baumarkt wurde noch verkauft, insbesondere Getränke waren
begehrt, denn es war sehr heiß. In der Warteschlange sprudelten die
angestauten Erlebnisse nur so aus den Menschen heraus. Die
Schicksale zum Teil erschütternd. Trotz der hohen psychischen Belastung
und der Wartezeit kann die Situation mit ruhig und
rücksichtsvoll beschreiben werden. Mit steigendem Wasserstand musste diese
"Fährstelle" im Laufe des Tages mehrfach zurück verlegt werden und
befand sich zum Schluss hinter der Laibacher Straße. Der Einsatz von LKW
war dann nicht mehr möglich.
- In Leuben wurden die evakuierten Laubegaster in
Empfang genommen und namentlich erfasst. Die Gruppen wurden in das Leubener Pflegeheim geleitet, wo eine
Registrierung der Personalien
stattfand. Am Leubener Friedhof warteten viele Menschen, welche keine
Informationen von ihren Angehörigen hatten, sich sorgten und für jede
Information dankbar waren.
- Der Elbpegel erhöhte sich weiter. Das Wasser breitete
sich auch in Richtung Hartplatz Dresden 06 Laubegast aus. Am Abend war
die Senke nicht mehr erkennbar. Die Wasserfläche bildete eine Einheit
mit den umliegenden Straßen.
- Weitere Keller und auch die Tiefgaragen im Wohngebiet
Solitude füllten sich mit Wasser. Die Geräusche lösten bei vielen Panik
und ein "Titanikgefühl" aus.
- Das Verlassen von Laubegast war weiterhin möglich.
Neben der Leubener Straße war auch an der Salzburger Straße die Möglichkeit
mit Schlauchbooten nach Dobritz zu fahren.
- Die Laubegaster erwartet eine weiter unangenehme
Nacht. Das Wasser stieg weiter bis in die Morgenstunden. Abgesehen von
einzelnen Hubschraubern war es absolute still. Die Geräusche beim Vollaufen
von Senken, Kellern und Tiefgaragen wirkten um so bedrohlicher.
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17.08.2002 Sonnabend
Leubener Straße von Leuben fotografiert |
- Pegel Dresden 7:00 Uhr 9,40 m
(Maximalpegel für Dresden), konstant bis 10:00 Uhr dann
leicht fallend, 19:00 Uhr 9,29 m,
23:00 Uhr 9,20 m
- Die eingeschlossen Laubegaster wurden von
Schwimmpanzern mit Lebensmitteln versorgt.
- Gegen Mittag die Meldung der Pegel fällt. Hoffnung
sowohl in Laubegast als auch außerhalb.
- Der Zugang nach Laubegast ist weiterhin gesperrt.
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18.08.2002 Sonntag |
- Pegel Dresden 6:00 Uhr 8,95 m, 20:00 Uhr 8,15 m
- Der Pegel sinkt schneller als erwartet. Man war von
mehreren Tage mit einem sehr hohen Pegel ausgegangen.
- Erste Aufräumarbeiten beginnen, aber auch der Umfang
des Schadens wird sichtbar.
- Hoffnung bald nach Laubegast zurückkehren zu können.
- Der Zugang nach Laubegast ist weiterhin gesperrt.
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19.08.2002 Montag
Hof Salzburger- / Steirische Straße |
- Pegel Dresden 6:00 Uhr 7,61 m, 20:00 Uhr 6,93 m
- Der Pegel sinkt weiterhin schnell.
- Die Zufahrten Alttolkewitz, Salzburger Straße und Leubener
Straße sind weiterhin unpassierbar oder von der Polizei gesperrt.
Nachmittags ist der Weg über die Lockwitzbachbrücke frei, auch für
Fahrzeuge aber weitestgehend nicht bekannt.
- Die Fahrt nach und durch Laubegast ist beschwerlich.
An den Rändern türmen sich bereits Schutthalten. Straßeneinbrüche und
unter Wasser stehende Bereich wie die Kreuzung Österreicher Straße / Leubener
Straße behindern die Fahrt.
- Überall werden Keller und Wohnungen beräumt.
- Fast alle Geschäfte und Gewerbeeinrichtungen sind
zerstört.
- Alle vom Wasser betroffenen Räume bilden ein Bild der
Verwüstung. Möbel sind umgefallen, der Inhalt ist ins Wasser gestürzt,
Holzmöbel fallen beim Anfassen auseinander.
- In den Kellern sind Elektroanlagen, Heizung und
andere Einrichtung zerstört.
- Über Laubegast liegt ein Moddergeruch durchmischt mit
dem Geruch von Heizöl.
- Der maximale Wasserstand zeichnet sich überall
deutlich ab. Alles ist mit einem graubraunen Überzug abgedeckt.
- Die Verzweiflung steht in den Gesichtern.
- Die Hitze fördert ein schnelles Abtrocknen und dies
führt zu einer hohen Staubbelastung.
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20.08.2002 Dienstag
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- Pegel Dresden 6:00 Uhr 6,39 m, 20:00 Uhr 5,67 m
- An der Pferdekoppel an der Salzburger Straße in Dobritz
ist ein Parkplatz entstanden. Der Zugang ist nur für Fußgänger und
Radfahrer möglich. Die Fahrt über die Meußlitzer Straße ist möglich.
- In Kleinzschachwitz und Laubegast das gleiche Bild.
Die Halden am Straßenrand wachsen. Die Straßen werden schmaler, der
Verkehr aber stärker. Der Weg nach Laubegast hat sich herumgesprochen
und die Straßen sind ab Leuben verstopft. Zusätzlich erschweren neue
Straßensperren die Fahrt.
- Im Chaos erscheint es wie ein Wunder, ein privater
Paketdienst stellt ein Päckchen zu.
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21.08.2002 Mittwoch
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- Pegel Dresden 6:00 Uhr 5,20 m, 20:00 Uhr 4,75 m
- Die Verkehrssituation ist unverändert. Alles quält
sich durch die Meußlitzer Straße.
- Viele Handwerker fahren nach Laubegast. Vor allem
Elektriker beginnen mit der Wiederherstellung der Anlagen.
- Das Wasser in den Kellern ist meist bis auf wenige
Zentimeter zurückgegangen. Mit Auspumpen ist man vorsichtig, um
Gebäudeschäden zu verhindern. Ein Problem sind die Wassermassen in
Tiefgaragen. Von dem Wasser in Senken geht teilweise ein fürchterlicher
Gestank aus. Das THW versuch das Wasser abzupumpen. Nicht immer mit
Erfolg, denn das Grundwasser ist weiterhin sehr hoch. Auch in anderen
Stadtteilen wird der Grundwasseranstieg zunehmend zu einem Problem.
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22.08.2002 Donnerstag bis Sonntag 25.08.02
22.08.02 THW-Einsatz am Sportplatz
23.08.02 Leubener Straße
25.08.02 Straßeneinbruch Salzburger Straße
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- Pegel Dresden 22.08.02, 6:00 Uhr 4,33 m, 20:00 Uhr
4,30 m
- Die Verkehrsituation wird immer schwieriger. An
bereits beräumte Straßen entstehen neue Halden. Die Salzburger Straße ist
ab 23.08.03 wieder frei, allerdings kaum befahrbar. Halden mehrere Meter
hoch, Container und Bagger blockieren die Straße über Tage. Ein weiteres
Problem sind Straßeneinbrüche, welche täglich neu entstehen. Nach einer
Reparatur auf der Kreuzung Salzburger- / Hallstädter Straße kann die
Straße nicht freigegeben werden, weil die Straße erneut eingebrochen ist.
Allerdings auch nicht zum letzten Mal.
- Sobald die Hausanlagen wieder hergestellt sind, wird
der Strom zugeschaltet. Auch Telefon ist z. Teil wieder nutzbar.
Trinkwasser und Gas standen jederzeit zur Verfügung.
- Kleine Pannen passieren am Rande. Ein mit Schutt
zugestellter Stromverteilen wird mit weggebaggert. Unangenehm für die
Anwohner, erneut Stromausfall. Außer der Leubener Straße sind alle
Zufahrten wieder verfügbar.
- Die Straßenbahn erreicht Laubegast erst am
27.08.2003. Vorher wird Ersatzverkehr eingerichtet. Hindernisse aller
Art verhindern immer wieder den planmäßiger Fahrtweg der Buslinie 86.
Der Bus fährt, aber auf ständig wechselnden Strecken.
- Das Technischen Hilfswerk pumpt Senken, Keller und
Tiefgaragen aus.
- Die Luft ist weiterhin heiß und staubig und der
Moddergeruch liegt über Laubegast.
- Der Elbbereich bietet ein schreckliches Bild. Gebäude
bis in die erste Etage durchweicht. Das Laubegaster Ufer ist bereits
beräumt. In Büschen und Bäumen hängt Unrat. Alles ist mit einer
graubraunen Schmutzschicht überzogen. Der Geruch ist unangenehm.
Straßenlampen liegen fast oder sind abgebrochen. Der Laubegaster Anleger
der Fähre hat sich losgerissen und liegt etwa 200m elbab auf der Wiese.
Das DREWAG-Info-Häuschen ist zerstört. Unrat hat sich in großen Mengen
auf den Elbwiesen abgelagert. Die Elbe fließt wieder friedlich in ihrem
Bett.
- Die Beräumung der Gebäude ist weitestgehend
abgeschlossen. Die Müllabfuhr beräumt mit Unterstützung aus anderen
Städten z.B. Berlin die Straßen.
- Der Wiederaufbau hat begonnen, langsam macht sich
bei weniger Geschädigten ein vorsichtiger Optimismus breit.
- Vor vielen Häusern wird der Tag gemeinsam bei
einem Bier am Grill beendet.
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Juli 2003
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- Man muss sehr genau hinsehen, um noch Schäden zu
erkennen. Besonders am Laubegaster Ufer wird noch kräftig gebaut. Vieles
ist schöner als vorher geworden. Einige Gebäude sind verschwunden oder
werden später abgerissen. Beim Anblick der renovierten Häuser
darf man die schweren Stunden und die riesigen Verluste nicht
vergessen!
- Das Problem Straßeneinbrüche besteht immer noch. Ende
Juli 2003 sind allein auf der Salzburger Straße zwei neue Einbrüche
eingetreten. In Höhe Salzburger Str. 24 und erneut an der Bushaltestelle
Reichenhaller Straße (Richtung Niederwaldplatz). Am 31.07.2003 Einbruch
in Höhe Hallstädter Straße 11....
- Bild: Mitarbeiter der
Verkehrsbetriebe und der Stadtentwässerung begutachten am 30.07.2003
gegen 20:30 Uhr den Schaden, eine erneute Sperrung wird nicht vermeidbar
sein.
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