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M30 |
Politik und Medien erwecken den
Eindruck, mit M30 sind die Hochwasserprobleme von Laubegast/Alttolkewitz gelöst. Wer
die extremen Hochwasserereignisse erlebt und sich mit seinen Erfahrungen
in den Beteiligungsprozess eingebracht hat, kommt 19 Jahre nach der Flut
2002 zu einem anderen Ergebnis. |
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Leben mit dem Fluss
- Beteiligungsprozess
2011 |
Ergebnis: Prüf- und Untersuchungsaufträge in vier
Themenschwerpunkten |
1. Fluss und Lebensraum Elbe |
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2011 |
2020 |
- Regionale und Grenzüberschreitende Zusammenarbeit
- Dem Fluss mehr Raum geben
- Information zu Pegelständen
- Räumliche Planung in
Überschwemmungsgebieten
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Die
grenzüberschreitende Zusammenarbeit kann man
schwer bewerten. Sie wurde offensichtlich erheblich verbessert.
Auflandungen
am Elbstrom wurden beseitigt und Flutgräben regelmäßig beräumt. Im
Bereich des Altelbarmes sind kleine Wäldchen (z.B. an der Leubener
Straße) entstanden, für deren Beseitigung es keine Handhabe gibt. Einerseits
sollen Gärten im Altelbarm beseitigt werden,
andererseits werden neue Abflusshindernisse
akzeptiert (Bild Links). Dies stößt auf erhebliches Unverständnis, besonders bei den
Gartenbesitzern.
Der
Themenstadtplan bietet sehr viele Informationen zum Thema Hochwasser und
wurde ständig weiter entwickelt. Es wird kaum eine Kommune geben, die
eine derartige gute Informationsquelle vorweisen kann.
Bei den
Pegelmarkierung an Säulen im gesamten Ostraum wurde die Chance vertan,
der Bevölkerung eine örtliche Informationsmöglichkeit zu geben. An den
Pegeln gibt es keine Informationen.
Das Thema
Rückhalteeinrichtungen wird zu einem späteren Zeitpunkt gesondert
behandelt. |
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2. Hochwasserschutz Stromelbe (Z1) |
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2011 |
Stand 2021 |
Quelle
Abschlussdokument |
Verantwortlich: Land Sachsen.
Das letzte
Lebenszeichen des Projektes ist in der Präsentation "6.
Forum Hochwasserschutz Laubegast vom 05,07.2013" zu finden.
Was ist seit 2013 geschehen:
Nichts.
Der Ministerpräsident zu diesem Thema
im März 2020: "
...kann in Abhängigkeit von der Mittelausstattung für das
Hochwasserschutzprogramm bei der gegenwärtig laufenden Aufstellung des
Doppelhaushaltes 2021/2022 die Finanzierung der erweiterten
Grundlagenermittlung durch die Landestalsperrenverwaltung
geprüft werden.
Dies war
vor Corona!
Juni 2021: Finanzierung der
Erweiterten Grundlagenermittlung durch Staatsminister Günther. Keine
Angabe von Terminen. |
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3. Hochwasserschutz
Altelbarm (M30) |
Stand 2021 |
Kartengrundlage Abschlussdokument |
Verantwortlich: Landeshauptstadt
Nutzen und Abgrenzung
Hochwasserschutzanlage am Altelbarm in Höhe Großglocknerstraße.
M30
soll einen Schutz des Gebietes zwischen Leubener-/Großglockner-/Tauern- und Klagenfurter Straße gegen Hochwasser aus dem
Altelbarm bis mindestens HQ100 bieten. Die Karten "Elbe-potentiell
überschwemmte Flächen" des
Themenstadtplans zeigen aber auch, dass bei
höheren Pegelständen sich das Hochwasser der Stromelbe in dieses Gebiet
ausbreitet.
Weiterhin zeigen die Erfahrungen der Hochwasser 2002,
2006 und 2013, dass die Grundwasserproblematik zu berücksichtigen ist.
In Kellern, die nicht als Weiße Wanne ausgebildet sind (in diesem Gebiet
eher die Ausnahme), ist dennoch mit dem Eindringen von Grundwasser zu
rechnen. Technische Anlagen sind trotz M30 zu schützen.
Die Maßnahme M30 bringt keine Verbesserungen für
Laubegaster außerhalb dieses Gebietes.
Laubegast ist bei Pegeln über 8,30m weiterhin nicht
erreichbar.
Stand
Das Land Sachsen hat für M30
im Juni noch keinen
Planfeststellungsbeschluss erteilt. Dieser wird erwartet. Eine Umsetzung
der
Maßnahme 2021/2022 ist damit unrealistisch.
Update 01.07.2021:
Die Landesdirektion
hat Planfeststellungsverfahren des Hochwasserschutzes Laubegast
abgeschlossen, die Landeshauptstadt kann die Maßnahme M30 am Altelbarm
realisieren (Medieninformation).
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Gegenüberstellung der Überflutung bei HQ100 ohne und mit
M30 |
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Die Gegenüberstellung entstand
durch Überlagerung von Karten aus dem Themenstadtplan. Das Ergebnis
dient einer groben Visualisierung der Effekte. Eine vergleichbare Aussage ist
auch auf der Folie
"M30
- Betroffenheit bei Pegel 9,24m Pegel Dresden" zu finden. |
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4. Vorbereitung auf Hochwasserereignisse
- Rettungsweg Salzburger Straße |
2011 |
2020 |
Weitere Punkte:
- Anpassung der stadt- und nachrichtentechnischen
Versorgungssysteme an den Gebietsschutz
- Angebote zur Aufklärung in Information im Vorfeld von
Hochwasserereignissen
- Information während der Hochwasserereignisse
- Projekt Pegelmesslatten (entspricht nicht den an
Säulen angebrachten Markierungen)
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Am 06.11.2019
wurde im Stadtbezirksberat Leuben die Machbarkeitsstudie
Höherlegung Salzburger Straße vorgestellt. Diese sieht eine 300m lange
Brücke und den Ausbau der Salzburger Straße zwischen Reichenhaller
Straße und Basedowstraße vor. Ein möglicher Zeitraum von 10 Jahren bis
zur Fertigstellung löste im Nachhinein heftige Diskussionen aus.
Entsprechend
dem Schreiben der Bürgermeisterin Jähnigen vom 03.06.2020,
will die
Stadtverwaltung eine Beschlussvorlage zum Start des Planungsprozesses
auf den Weg bringen. Ziel ist es, die ersten Planungsschritte 2021/2022
abzuschließen. Der Hinweis auf die Komplexität und Kleinteiligkeit und
das bei Hochwassermaßnahmen schon früher von einer Generationenaufgaben
gesprochen wurde, lassen darauf schließen, dass die 10 Jahresfrist
nunmehr als optimistische Ansatz zu sehen ist. |
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Der aktuelle Zustand der Salzburger Straße in Höhe
Basedowstr./Sportplatz Dobritz wird den Laubegastern somit noch lange erhalten bleiben.
Bild links
16.06.2020 Salzburger Straße, eine von drei Zufahrten
nach Laubegast, ein DDR-Provisorium für die Ewigkeit. Zwei Trabis
konnten sich noch begegnen bei SUV wird's eng. |
Details aus dem Jahr 2011 finden Sie im Ergebnisdokument:
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Gärten im Altelbarm |
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02.08.2020 Urwald am Weg zwischen Leubener Str. und -Weg
im Altelbarm. In unmittelbarer Nähe sollen Gärten abgerissen werden
(Abflusshindernis!). Gegen diesen Urwald gibt es keine Handhabe. Wie
verträgt sich das? |
Resümee |
M30 ist die
einzige Maßnahme aus dem Ergebnisdokument, welche in absehbarer Zeit die
Chance einer Realisierung hat.
M30 ist
aber nur ein kleiner Baustein des Hochwasserschutzes von Laubegast. Die
Grundsätzlichen Probleme werden damit nicht gelöst.
Die Laubegaster mussten bereits 2002, 2006 und 2013 erleben was
Shutdown
bedeutet. Allerdings war der Begriff damals noch nicht eingeführt.
Das
Leben in Laubegast war für Wochen heruntergefahren. Darüber hinaus
Infrastruktur, Haustechnik und ganze Wohnungen und Geschäfte zerstört.
Wenn der Elbpegel wieder auf 8m steigt werden sich die Laubegaster
entscheiden müssen, wollen sie eingeschlossen oder ausgesperrt sein. Ab
8,30m wird Laubegast wieder zur Insel! Daran ändert auch M30 nichts.
Frau Bürgermeisterin Jährigen fordert, dass Betroffene
"selbst einen Umgang mit den Gefahren finden müssen". Dies ist
richtig. Dies allein wird weder die Laubegaster Hochwasserprobleme
lösen, noch enorme Sachschäden verhindern.
Die von den
Laubegaster in den Beteiligungsprozess gesetzten Hoffnungen werden nicht
erfüllt.
Nach Corona
sind die Chancen, dass der Hochwasserschutz Stromelbe und der Rettungsweg
Salzburger Straße noch realisiert werden, sehr gering.
Eine zeitliche Überlagerung von einem Extremhochwasser
und einer Pandemie möchte sich keiner vorstellen.
Seite veröffentlicht am 18.06.2020,
Überarbeitet 22.06.2021 |